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3.4 lilypond-book
aufrufen
lilypond-book
erzeugt abhängig vom Ausgabeformat eine Datei mit
einer der folgenden Dateierweiterungen: ‘.tex’, ‘.texi’,
‘.html’ oder ‘.xml’. Alle ‘.tex’, ‘.texi’ und
‘.xml’ Dateien müssen noch mit den entsprechenden Programmen (LaTeX,
DocBook, etc.) weiter verarbeitet werden, um druckfähige Dateien zu erhalten.
Formatabhängige Anweisungen
LaTeX
Es existieren zwei Methoden, Ihr LaTeX-Dokument weiter zu verarbeiten,
um zu einer druck- oder publikationsfähigen Datei zu gelangen:
Zum einen die direkte Erzeugung einer PDF-Datei mit PDFLaTeX, zum
anderen die Erzeugung einer DVI daraus einer PostScript-Datei mittels
LaTeX und einem DVI-nach-PostScript Konverters wie dvips
.
Die erste Methode ist einfacher und daher empfehlenswert.1 Welche
Methode auch immer benutzt wird, die Konvertierung zwischen PostScript und
PDF kann leicht mit Hilfsprogrammen wie ps2pdf
und pdf2ps
(aus dem Ghostscript-Paket) erfolgen.
Um eine PDF-Datei mittels PDFLaTeX zu erzeugen, kann folgendermaßen vorgegangen werden:
lilypond-book --pdf Ihre_Datei.pdftex pdflatex Ihre_Datei.tex
Um eine PDF-Datei mittels LaTeX/dvips
/ps2pdf
zu
erhalten, sind folgende Befehle nötig:
lilypond-book Ihre_Datei.lytex latex Ihre_Datei.tex dvips -Ppdf Ihre_Datei.dvi ps2pdf Ihre_Datei.ps
Die ‘.dvi’-Datei, die beim Aufruf von latex
erzeugt wird,
scheint keine Notenköpfe zu enthalten, was in Ordnung ist. Wenn Sie die
Datei wie beschrieben weiter verarbeiten, erscheinen die Notenköpfe korrekt
in den ‘.ps’ und ‘.pdf’ Dateien.
Der Aufruf von dvips
kann einige Warnungen über fehlende
Schriftarten ausgeben. Auch dies ist in Ordnung und kann ignoriert werden.
Wenn Sie in der LaTeX-Datei das Papierformat auf Querformat eingestellt
haben, vergessen Sie nicht die ‘-t landscape’-Option beim
Aufruf von dvips
.
Bekannte Probleme und Warnungen
Der Befehl \pageBreak
funktioniert nicht innerhalb einer
\begin{lilypond} … \end{lilypond}
-Umgebung.
Auch viele Variablen der \paper
-Umgebung funktionieren nicht
innerhalb einer \begin{lilypond} … \end{lilypond}
-Umgebung.
Benutzen Sie \newcommand
mit \betweenLilyPondSystem
:
\newcommand{\betweenLilyPondSystem}[1]{\vspace{36mm}\linebreak}
Texinfo
Um ein von lilypond-book
erzeugtes Texinfo-Dokument zu
verarbeiten, gehen Sie wie für alle anderen Texinfo-Dokumente vor:
Rufen Sie – abhängig vom gewünschten Ausgabeformat – eines der Programme
texi2pdf
, texi2dvi
, makeinfo
oder
texi2html
auf.
Die Dokumentation von Texinfo liefert dazu nähere Informationen.
Optionen auf der Kommandozeile
lilypond-book
unterstützt die folgenden Kommandozeilenoptionen:
-
-f Format
-
--format=Format
Gibt das Format des Eingabedokuments an:
html
,latex
,texi
(Standardeinstellung),texi-html
oderdocbook
. Ist diese Option nicht angegeben, versuchtlilypond-book
das Format anhand des Dateinamens zu bestimmen. Im Moment bedeutettexi
praktisch dasselbe wietexi-html
.-
-F Filter
-
--filter=Filter
Leitet die Musikfragmente durch das Programm filter anstatt sie mit LilyPond zu einer Grafik zu verarbeiten. ‘--filter’ und ‘--process’ kann nicht gleichzeitig benutzt werden. Beispielaufruf:
lilypond-book --filter='convert-ly --from=2.0.0 -' Mein-Buch.tely
-
-h
-
--help
Gibt eine kurze Hilfemeldung aus.
-
-I Pfad
-
--include=Pfad
Fügt Pfad zu den Include-Pfaden hinzu.
lilypond-book
sucht auch in allen Include-Pfaden nach bereits erstellten Grafiken für die Musikfragmente. Wird das aktuelle Fragment gefunden und hat sich seit der letzten Erstellung nicht geändert, wird es nicht erneut erzeugt. Bei manchen der Programme zur Weiterverarbeitung wie etwamakeinfo
oderlatex
muss dieselbe ‘-I Pfad’ Option angegeben werden, damit das entsprechende Programm die Grafiken ebenso findet.-
-l Logstufe
-
--loglevel=Logstufe
Passt die Ausführlichkeit der Ausgabe entsprechend Logstufe an. Mögliche Werte sind
NONE
,ERROR
,WARNING
,PROGRESS
(Standard) undDEBUG
. Wenn diese Option nicht genutzt wird und die UmgebungsvariableLILYPOND_BOOK_LOGLEVEL
definiert ist, wird ihr Wert als Logstufe eingesetzt.-
-o Verzeichnis
-
--output=Verzeichnis
Erzeugt die Ausgabedateien in Verzeichnis. Der Aufruf von
lilypond-book
erzeugt zahlreiche kleine Dateien, die von LilyPond,latex
,makeinfo
etc. dann weiter benützt werden. Um zu vermeiden, dass das Quellenverzeichnis durch diese Dateien unübersichtlich wird, kann die ‘--output’ Option benutzt werden. Vor dem Aufruf vonlatex
odermakeinfo
sollten Sie in dieses Verzeichnis wechseln.lilypond-book --output=out IhreDatei.lytex cd out ...
-
--skip-lily-check
Nicht mit einer Fehlermeldung abbrechen, wenn keine Ausgabe von LilyPond gefunden wird. Dies wird benutzt für Dokumentation ohne Grafiken.
-
--skip-png-check
Nicht mit einer Fehlermeldung abbrechen, wenn für die EPS-Dateien keine PNG-Grafiken gefunden werden. Dies wird benutzt für Dokumentation ohne Grafiken.
-
--lily-output-dir=Verzeichnis
Schreibt ‘lily-XXX’ Dateien nach Verzeichnis und erzeugt im mit ‘--output’ angegebenen Verzeichnis Verknüpfungen darauf. Diese Option ist nützlich, um Zeit zu sparen, wenn Dokumente in verschiedenen Verzeichnissen viele identische Musikfragmente enthalten.
-
--lily-loglevel=Logstufe
Passt die Ausführlichkeit der Ausgabe entsprechend Logstufe an. Mögliche Werte sind
NONE
,ERROR
,WARNING
,PROGRESS
(Standard) undDEBUG
. Wenn diese Option nicht genutzt wird und die UmgebungsvariableLILYPOND_LOGLEVEL
definiert ist, wird ihr Wert als Logstufe eingesetzt.-
--info-images-dir=Verzeichnis
Formatiert die Texinfo-Ausgabe dergestalt, dass Info in Verzeichnis nach den Grafiken zu den Musikfragmenten sucht.
-
--latex-program=Programm
Führt
Programm
anstelle vonlatex
aus. Dies ist nützlichen, wenn das Dokument mit einer anderen LaTeX-Variante wie etwaxelatex
verarbeitet werden soll.-
--left-padding=Einrückung
Fügt Einrückung als zusätzlichen Einzug in die EPS-Box ein. Einrückung wird in Millimetern angegeben, die Standardeinstellung ist 3.0 Millimeter. Diese Option kann benutzt werden, wenn die Notenzeilen über den Rand des Dokuments hinausstehen.
Die Breite eines eng ausgeschnittenen Notensystems kann variieren aufgrund von Notationselementen, die über den linken Rand hinausstehen, wie etwa Taktzahlen und Bezeichnungen der Instrumente. Diese Option verkürzt die Notenzeile und verschiebt sie um denselben Betrag nach rechts.
-
-P Befehl
-
--process=Befehl
Verarbeitet LilyPond-Fragmente mit Befehl anstelle des Standardbefehls
lilypond
. ‘--filter’ und ‘--process’ können mitlilypond-book
nicht gleichzeitig benutzt werden.-
--pdf
Erzeugt PDF-Dateien mit PDFLaTeX.
-
--redirect-lilypond-output
Standardmäßig wird die Ausgabe auf der Kommandozeile ausgegeben. Diese Option leitet die Ausgabe in eine Log-Datei im selben Verzeichnis wie die Quelldatei um.
-
--use-source-file-names
Schreibe Schnipsel-Ausgabedateien mit den gleichen Basisnamen wie die Quelldateien. Diese Option funktioniert mit Schnipseln, die mit
lilypondfile
eingfügt wurden und auch nur, wenn die Verzeichnisse ‘--output-dir’ und ‘--lily-output-dir’ unterschiedlich sind.-
-V
-
--verbose
Gibt ausführliche informative Meldungen aus. Äquivalent zu ‘--loglevel=DEBUG’.
-
-v
-
--version
Gibt die Versionsnummer aus.
Bekannte Probleme und Warnungen
Der Texinfo-Befehl @pagesizes
wird ignoriert. Ebenso werden
LaTeX-Befehle ignoriert, die den Seitenrand oder die Zeilenlänge
nach der Dokumentpräambel verändern.
Nur der erste \score
-Block eines LilyPond-Fragments wird verarbeitet.
Fußnoten
[1] Manchmal kann eine Datei entweder von PDFLaTeX oder von LaTeX nicht korrekt verarbeitet werden, weshalb hier beide Methoden beschrieben werden.
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