Fingersatz
Die Positionierung von Fingersatz kann auch durch den Wert
seiner direction
-Eigenschaft beeinflusst werden, aber
eine Veränderung von direction
hat keinen Einfluss auf
Akkorde. es gibt auch hier
besondere Befehle, mit denen der Fingersatz von einzelnen
Noten in Akkorden kontrolliert werden kann, wobei mögliche
Positionen über, unter der Note und rechts bzw. links von
ihr sind.
Zunächst die Wirkungsweise von direction
auf
den Fingersatz: im ersten Takt der Standard, dann
die Wirkung von DOWN
(runter) und UP
(hinauf).
\relative { c''4-5 a-3 f-1 c'-5 | \override Fingering.direction = #DOWN c4-5 a-3 f-1 c'-5 | \override Fingering.direction = #UP c4-5 a-3 f-1 c'-5 | }
Eine Beeinflussung der direction
-Eigenschaft ist jedoch
nicht die einfachste Art, Fingersatzbezeichnungen manuell über oder
unter das System zu setzen. Normalerweise bietet es sich an,
_
oder ^
anstelle von -
vor der Fingersatz-Zahl
zu benutzen. Hier das vorherigen Beispiel mit dieser Methode:
\relative { c''4-5 a-3 f-1 c'-5 | c4_5 a_3 f_1 c'_5 | c4^5 a^3 f^1 c'^5 | }
Die direction
-Eigenschaft wirkt sich nicht auf
Akkorde aus, während die Präfixe _
und ^
funktionieren.
Standardmäßig wird der Fingersatz automatisch entweder
über oder unter dem Akkord gesetzt:
\relative { <c''-5 g-3>4 <c-5 g-3 e-2>4 <c-5 g-3 e-2 c-1>4 }
aber das kann manuell geändert werden, um einzelne Fingersatzanweisungen nach oben oder unten zu zwingen:
\relative { <c''-5 g-3 e-2 c-1>4 <c^5 g_3 e_2 c_1>4 <c^5 g^3 e^2 c_1>4 }
Noch bessere Kontrolle über die Positionierung von Fingersatz für
einzelne Noten in einem Akkord ist mit dem
\set fingeringOrientations
-Befehl möglich. Die Syntax
lautet:
\set fingeringOrientations = #'([up] [left/right] [down])
\set
wird benutzt, weil fingeringOrientations
eine
Eigenschaft des Voice
-Kontextes ist, erstellt und eingesetzt
vom New_fingering_engraver
.
Die Eigenschaft kann als Wert eine Liste mit einem bis drei Einträgen
haben. Damit wird bestimmt, ob Fingersatz oberhalb gesetzt
werden kann (wenn up
in der Liste auftaucht), darunter
(wenndown
auftaucht), links (wenn left
auftaucht)
oder rechts (wenn right
auftaucht). Wenn andererseits
ein Wert nicht auftaucht, wir auch kein Fingersatz in dieser Richtung
gesetzt. LilyPond nimmt diese Beschränkung als Bedingung und
errechnet die besten Positionen für die Noten des nächsten Akkordes.
Die seitliche Positionierung kann nur auf einer Seite des Akkordes
geschehen, nicht auf beiden gleichzeitig, es kann also nur entweder
left
oder right
auftreten, nicht beide gleichzeitig.
Achtung: Damit eine einzelne Note mit diesem Befehl beeinflusst werden kann, muss sie als ein „Ein-Noten-Akkord“ geschrieben werden, indem einfache spitze Klammern um die Note positioniert werden.
Hier ein paar Beispiele:
\relative { \set fingeringOrientations = #'(left) <f'-2>4 <c-1 e-2 g-3 b-5>4 \set fingeringOrientations = #'(left) <f-2>4 <c-1 e-2 g-3 b-5>4 | \set fingeringOrientations = #'(up left down) <f-2>4 <c-1 e-2 g-3 b-5>4 \set fingeringOrientations = #'(up left) <f-2>4 <c-1 e-2 g-3 b-5>4 | \set fingeringOrientations = #'(right) <f-2>4 <c-1 e-2 g-3 b-5>4 }
Wenn die Fingersatzbezeichnung zu gedrungen aussieht,
kann auch die Schriftgröße (font-size
) verringert
werden. Der Standardwert kann aus dem
Fingering
-Objekt in der IR entnommen werden,
er ist -5
, versuchen wir es also mit -7
.
\relative { \override Fingering.font-size = #-7 \set fingeringOrientations = #'(left) <f'-2>4 <c-1 e-2 g-3 b-5>4 \set fingeringOrientations = #'(left) <f-2>4 <c-1 e-2 g-3 b-5>4 | \set fingeringOrientations = #'(up left down) <f-2>4 <c-1 e-2 g-3 b-5>4 \set fingeringOrientations = #'(up left) <f-2>4 <c-1 e-2 g-3 b-5>4 | \set fingeringOrientations = #'(right) <f-2>4 <c-1 e-2 g-3 b-5>4 }