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Akkordbezeichnungen anpassen
Es gibt kein allein gültiges System zur Benennung von Akkorden. Unterschiedliche Musiktraditionen benutzen unterschiedliche Bezeichnungen für die gleichen Akkorde. Es gibt zusätzlich auch unterschiedliche Symbole, die für den gleichen Akkord angezeigt werden können. Die Bezeichnungen und dargestellten Symbole können angepasst werden.
Die Standardeinstellungen für die Symbole entsprechen den Konventionen im Jazz, wie sie von Klaus Ignatzek (siehe Literatur). vorgeschlagen wurden. Das Benennungssystem für die Akkorde kann verändert werden, wie weiter unten gezeigt wird. Ein alternatives Notationssystem für Jazzakkorde ist auch erhältlich. Die Ignatzek und die alternative Jazznotation finden sich in der Tabelle in Liste der Akkordbezeichnungen.
Zusätzlich zu den unterschiedlichen Bezeichnungssystemen werden
unterschiedliche Notenbezeichnungen für die Grundtöne.
Die vordefinierten Befehle \germanChords
,
\semiGermanChords
, \italianChords
und \frenchChords
setzen diese Variablen. Die Auswirkungen werden im nächsten Beispiel
gezeigt.
Deutsche Liederbücher zeigen Mollakkorde oft durch die Verwendung von
Kleinbuchstaben an, ohne die Endung m. Dieses Verhalten kann
erreicht werden, indem man die chordNameLowercaseMinor
-Eigenschaft
setzt:
\chords { \set chordNameLowercaseMinor = ##t c2 d:m e:m f }
Wenn keine der definierten Einstellungen zum gewünschten Ergebnis führt, kann die Anzeige des Akkordsymbols durch die folgenden Eigenschaften verändert werden:
chordRootNamer
-
Das Akkordsymbol wird normalerweise als Buchstabe des Grundtons mit optionaler Alteration dargestellt. Die Interpretation einer Tonhöhe als Buchstabe wird von der
chordRootNamer
-Funktion übernommen. Besondere Bezeichnungen, wie etwa im Deutschen H für einen H-Dur-Akkord (und nicht „B“ wie im Englischen), können durch Hinzufügen einer neuen Funktion zu dieser Eigenschaft erstellt werden. majorSevenSymbol
-
Mit dieser Eigenschaft wird das Aussehen der Notation für die große Septime (7) bestimmt. Vordefiniert sind die Optionen
whiteTriangleMarkup
undblackTriangleMarkup
. additionalPitchPrefix
-
Wenn die Akkordbezeichnung zusätzliche Tonhöhen enthält, können sie optional mit einer Textvorsilbe versehen werden. Als Standard ist keine Vorsilbe eingestellt, sodass die visuelle Einfachheit gewahrt bleibt, aber für eine kleine Anzahl zusätzlicher Töne kann diese Option effektiv sein.
\new ChordNames { <c e g d'> % add9 \set additionalPitchPrefix = "add" <c e g d'> % add9 }
chordNoteNamer
-
Wenn das Akkordsymbol zusätzliche Tonhöhen enthält, die nicht den Grundton darstellen (etwa eine zusätzliche Bassnote), wird diese Funktion eingesetzt, um die zusätzliche Tonhöhe auszugeben. In den Standardeinstellungen wird die Tonhöhe mit der
chordRootNamer
-Funktion gesetzt. DiechordNoteNamer
-Eigenschaft hingegen kann dieses Verhalten verändern und etwa den Basston etwa als Kleinbuchstaben darstellen. chordNameSeparator
-
Verschiedene Teile eines Akkordsymboles werden normalerweise durch eine kleinen Freiraum angezeigt. Indem
chordNameSeparator
ein Wert zugewiesen wird, kann ein beliebiges Zeichen für den Trenner benutzt werden. Das hat keine Auswirkung auf den Trenner zwischen einem Akkord und seiner Bassnote. Um diesen einzustellen mussslashChordSeparator
benutzt werden.\chords { c4:7.9- c:7.9-/g \set chordNameSeparator = \markup { "/" } \break c4:7.9- c:7.9-/g }
slashChordSeparator
-
Akkorde können auch aufbauend auf einer anderen Bassnote als dem üblichen Grundton gespielt werden. Sie werden Umkehrungen genannt, sind aber auch als Slash-Akkorde bekannt, weil ihre übliche Notation aus dem Akkordsymbol, einem Schrägstrich und dem Basston besteht. Deshalb ist der Standardwert von
slashChordSeparator
ein Schrägstrich, aber jedes andere Beschriftungszeichen kann auch eingestellt werden.\chords { c4:7.9- c:7.9-/g \set slashChordSeparator = \markup { " over " } \break c4:7.9- c:7.9-/g }
chordNameExceptions
-
Diese Funktion ist eine Liste mit Paaren. Das erste Objekt eines Paares ist eine Anzahl von Tonhöhen, die die Stufen eines Akkordes definieren. Das zweite Objekt ist eine Beschriftung, die nach
chordRootNamer
ausgegeben wird, um das Akkordsymbol zu erstellen. minorChordModifier
-
Moll-Akkorde werden oft durch ein nachgestelltes „m“ rechts des Akkordgrundtons angezeigt. Manche bevorzugen aber andere Zeichen, wie etwa ein Minus-Zeichen.
\chords { c4:min f:min7 \set minorChordModifier = \markup { "-" } \break c4:min f:min7 }
chordPrefixSpacer
-
Das Zeichen für Moll-Akkorde, durch
minorChordModifier
erstellt, wird normalerweise direkt hinter dem Akkordbuchstaben gesetzt. Mit der EigenschaftchordPrefixSpacer
kann ein Abstand(halter) zwischen den Buchstaben und das Zeichen gesetzt werden. Der Abstandhalter wird nicht verwendet, wenn der Grundton erhöht oder erniedrigt ist.
Vordefinierte Befehle
\whiteTriangleMarkup
,
\blackTriangleMarkup
,
\germanChords
,
\semiGermanChords
,
\italianChords
,
\frenchChords
.
Ausgewählte Schnipsel
Akkordsymbolausnahmen
Die Eigenschaft chordNameExceptions
kann benutzt werden, um eine
Liste an besonderen Notationen für bestimmte Akkorde zu speichern.
% modify maj9 and 6(add9) % Exception music is chords with markups chExceptionMusic = { <c e g b d'>1-\markup { \super "maj9" } <c e g a d'>1-\markup { \super "6(add9)" } } % Convert music to list and prepend to existing exceptions. chExceptions = #(append (sequential-music-to-chord-exceptions chExceptionMusic #t) ignatzekExceptions) theMusic = \chordmode { g1:maj9 g1:6.9 \set chordNameExceptions = #chExceptions g1:maj9 g1:6.9 } \layout { ragged-right = ##t } << \new ChordNames \theMusic \new Voice \theMusic >>
Akkordbezeichnung maj7
Das Aussehen des großen Septakkords kann mit majorSevenSymbol
verändert werden.
\chords { c:7+ \set majorSevenSymbol = \markup { j7 } c:7+ }
Tatkstriche in einen ChordNames-Kontext hinzufügen
Um Taktstriche in einem ChordNames
-Kontext anzeigen zu lassen, muss der
Bar_engraver
hinzugefügt werden.
\new ChordNames \with { \override BarLine.bar-extent = #'(-2 . 2) \consists "Bar_engraver" } \chordmode { f1:maj7 f:7 bes:7 }
Wiederholungs-(Volta-)Klammern unterhalb der Akkordsymbole
Indem man den Volta_engraver
zu dem entsprechenden Notensystem
hinzufügt, können Wiederholungsklammern unterhalb der Akkorde gesetzt
werden.
\score { << \chords { c1 c1 } \new Staff \with { \consists "Volta_engraver" } { \repeat volta 2 { c'1 } \alternative { c' } } >> \layout { \context { \Score \remove "Volta_engraver" } } }
Akkordsymboltrenner verändern
Der Trenner zwischen unterschiedlichen Teilen eines Akkordsymbols kann beliebiger Text sein.
\chords { c:7sus4 \set chordNameSeparator = \markup { \typewriter | } c:7sus4 }
Siehe auch
Notationsreferenz: Liste der Akkordbezeichnungen, Übliche Akkord-Variablen.
Aufsatz über den automatischen Musiksatz: Literatur.
Installierte Dateien: scm/chords-ignatzek-names.scm, scm/chord-entry.scm, ly/chord-modifiers-init.ly.
Schnipsel: Chords.
Bekannte Probleme und Warnungen
Akkordsymbole werden von den Tonhöhenbezeichnungen innerhalb des
Akkordes und der Information über die Akkordstruktur, die innerhalb
von \chordmode
notiert wurde, bestimmt. Wenn der direkte
Notenmodus benutzt wird, stammen unerwünschte Bezeichnungen daher,
dass Umkehrungen und zusätzliche Bassnoten nicht richtig
interpretiert werden.
myChords = \relative c' { \chordmode { c1 c/g c/f } <c e g>1 <g c e> <f c' e g> } << \new ChordNames { \myChords } \new Staff { \myChords } >>
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